Standard (EADGBE)

Intro

Wenn ich vor dem neuen Parkhaus stehe,

denk´ ich manchmal dran,

wie das früher hier mal aussah´,

eh der grosse Bau be - gann,

dort gleich an der Einfahrt bei der Kasse,

da war Schlüters Haus,

und gleich dort, neben der Schranke,

da wohn - te die alte Kraus.

Bei der stieg ich regelmässig

jedes Frühjahr über´n Zaun

und ge - nauso regelmässig

wurde ich dafür ver - hau´n.

In den Garten wagten sich die andern

Kinder nicht und so

gab´s dar - in zur Mai - käferzeit

vielmehr als sonst anders - wo.

Ich seh´ mich noch heute loszieh´n

mit dem grossen Schuhkar - ton,

mit den Luftlöchern im Deckel zu

man - cher Expedi - tion

und ich rüttelte an Bäumen

und ich wühlte auch im Moos,

die Er - folge waren prächtig

und mein Trickreichtum war groß

Chorus

doch würd´ ich heut noch einmal loszieh´n

blieb mein Schukarton wohl leer

Selbst ein guter Käfer - jäger

brächte keinen Schornstein - feger,

keinen Müller, erst recht keinen Kaiser her

Es gibt keine Maikäfer mehr,

es gibt keine Maikäfer mehr.

Hin und wieder sah der alte Schlüter

meine Beute an,

der war Maikäferex - perte

und er - innerte sich dran,

dass die Käfer damals eine

Plage waren, dass so - gar,

dem, der die meisten einfing,

eine Prämie sicher war,

Dass die Kinder schulfrei kriegten

für den Maienkäferfang

und er sagte, dass ihm damals

mancher schöne Coup ge - lang.

Und die Zahlen, die er nannte,

die be - eindruck - ten mich tief,

so, dass ich mit meiner Beute

fast be - schämt nach Hause lief.

Wenn ich heut´ noch einmal halb soviel

wie damals fangen könnt´

würd´ ich wohl zum König

aller Mai - käfersucher ge - krönt.

Nicht, dass ich vergessen hätte,

wie und wo man welche fängt,

oder aus dem Alter raus bin,

wo es einen dazu drängt,

Chorus

doch würd´ ich heut noch einmal loszieh´n

blieb mein Schukarton wohl leer

Selbst ein guter Käfer - jäger

brächte keinen Schornstein - feger,

keinen Müller, erst recht keinen Kaiser her

Es gibt keine Maikäfer mehr,

es gibt keine Maikäfer mehr.

Es gibt wichtigere Dinge,

aber ich schrei - be trotz - dem

auf ein Birkenblatt die Noten

für ein Käferrequi - em.

Es gibt sicher ein Pro - blem,

dessen Er - forschung sich mehr lohnt,

als wa - rum denn heut’ im Parkhaus

wohl kein Maikäfer mehr wohnt.

Warum kriecht im Eichbaum,

der davorsteht, keiner im Geäst?

Wenn mir diese Frage letzten Endes

keine Ruhe lässt,

dann viel - leicht, weil ich von ihnen

einst ge - lernt hab´, wie man summt,

wie man kratzt und wie man krabbelt,

wie man zählt und wie man brummt,

wie man seine Fühler ausstreckt

und na - türlich, weil ich find´,

dass sie irgendwie ent - fernte

Namens - vettern von mir sind.

Vielleicht ängstigt mich ihr Fortgeh´n,

denn viel - leicht schliess´ ich daraus,

vielleicht geh´n uns nur die Maikäfer

ein kleines Stück vo - raus.

Chorus

doch würd´ ich heut noch einmal loszieh´n

blieb mein Schukarton wohl leer

Selbst ein guter Käfer - jäger

brächte keinen Schornstein - feger,

keinen Müller, erst recht keinen Kaiser her

Es gibt keine Maikäfer mehr,

es gibt keine Maikäfer mehr.